Die wichtigsten Begriffe aus dem Bereich Fettstoffwechselstörungen leicht erklärt:
A
Apoproteine
Bezeichnung für Bestandteile von körpereigenen Eiweißen. Apoproteine, die am Fettstoffwechsel beteiligt sind, heißen Apolipoproteine. Sie sind besonders wichtig für den Transport des Cholesterins im Körper. Störungen in der körpereigenen Produktion von Apolipoproteinen sind verantwortlich für eine Reihe von Krankheiten, insbesondere Fettstoffwechselstörungen (Apo kommt aus dem Griechischen und heißt so viel wie „Weg“ – die Apoproteine sind sehr wichtig für den Transport).
Arcus Lipoides
Heller Rand um die Regenbogenhaut, der ebenfalls auf eine Familiäre Hypercholesterinämie hindeutet.
Atherosklerose/Arteriosklerose = Arterienverkalkung
Entstehung von cholesterinhaltigen Ablagerungen (Plaques) in den Arterienwänden, die mechanisch zur verminderten Durchblutung oder durch plötzliche Instabilität zum Verschluss durch Gerinnselbildung führen können.
B
Blutplasma
Flüssiger Bestandteil des Blutes
C
Cholesterin
Fettähnlicher Stoff, der ein notwendiger Bestandteil der Zellmembranen ist, der Hülle, die alle unsere Körperzellen umgibt. Außerdem entstehen aus Cholesterin Hormone, wie die Geschlechtshormone Östrogen und Testosteron, Vitamin D und Gallensäuren. Letztere sind wichtig für unsere Verdauung. Der Körper stellt Cholesterin selbst in der Leber her – und das in ausreichender Menge. Zusätzlich nehmen wir den Stoff über die Nahrung mit Lebensmitteln tierischer Herkunft auf. Pflanzliche Lebensmittel enthalten kein Cholesterin.
F
Familiäre Hypercholesterinämie = FH
Diese Form der Fettstoffwechselstörung ist erblich bedingt und wird innerhalb der Familie durch Vererbung weitergegeben, daher der Begriff „familiär“. Hypercholesterinämie bedeutet so viel wie „zu viel Cholesterin im Blut“.
H
HDL-Cholesterin (High Density Lipoprotein)
Form von Choelsterin, die allgemein als „gutes“ Cholesterin gilt; je höher die Konzentration, desto besser der Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Hypercholesterinämie
Medizinischer Begriff für zu hohe Cholesterinkonzentration, vor allem LDL Cholesterin, im Blut.
K
Koronare Herzkrankheit
Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung der Herzkranzgefäße (Koronararterien), zumeist verursacht durch eine Atherosklerose.
Koronarsklerose
Die Koronarsklerose führt zu Verengungen oder Verschlüssen von Herzkranzarterien. Zeichen dieser Erkrankung sind Angina Pectoris, Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen, Kreislaufkollaps und Herzschwäche.
L
LDL-Cholesterin (Low Density Lipoprotein)
Form von Cholesterin, die allgemein als „schlechtes“ Cholesterin gilt, da erhöhte Konzentrationen das Risiko für Arterienverkalkung und damit Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern.
Lipid-Apherese
Blutreinigungsverfahren, mit dem aus dem Blut bestimmte Blutfette insbesondere das gefährliche LDL-Cholesterin sowie Lipoprotein (a) effektiv gesenkt werden können. Dieses Verfahren erfolgt extrakorporal, d.h. außerhalb des Körpers. Mit Hilfe verschiedener technischer Trennprinzipien wird das LDL-Cholesterin und auch das Lp(a) aus dem Blut entfernt. Das vom LDL-Cholesterin bzw. Lp(a) befreite Blut wird danach direkt wieder in den Körper zurückgeführt.
Lipoproteine
Um unlösliche Fette wie Cholesterin im Blut zu transportieren, werden diese von der Leber mit Eiweißstoffen umhüllt. Diese „Pakete“ sind so genannte Lipoproteine (Lipo=Fett, Protein=Eiweiße).
Lp(a) = Lipoprotein (a)
Ein LDL-Partikel mit einem zusätzlichen charakteristischen Apo-Protein (Eiweiß), dem Apo(a). Lp(a) ist ein zusätzlicher Risikofaktor für Atherosklerose und wird genetisch vererbt.
P
PAVK (Periphere arterielle Verschlusserkrankung)
Krankhafte Verengung an den Arterien der Extremitäten (Gliedmaßen) durch Arterienverkalkung und damit verbundene Durchblutungsstörungen, auch als „Schaufensterkrankheit“ bekannt.
PCSK9-Hemmer
PCSK9-Hemmer sind Arzneistoffe, die in der Therapie erhöhter Cholesterinwerte Anwendung finden, wenn andere lipidsenkende Therapien nicht ausreichend wirksam oder nicht möglich sind. Bei den für die Therapie verfügbaren PCSK9-Hemmern handelt es sich um monoklonale Antikörper, die subkutan injiziert werden. PCSK9-Hemmer sind Hemmstoffe (Inhibitoren) der Proproteinkonvertase PCSK9. Durch PCSK9 wird die Anzahl der LDL-Rezeptoren an der Zellmambran der Leberzellen vermindert. PCSK9-Hemmer binden an die zirkulierenden PCSK9 und verhindern deren Bindung an die LDL-Rezeptoren; die Zahl der LDL-Rezeptoren an der Zellmembran wird dadurch erhöht. Entsprechend wird der Abbau von LDL-Cholesterin über diese Rezeptoren gesteigert. Als resultierende Arzneimittelwirkung wird damit durch PCSK9-Hemmer eine erhebliche Senkung des LDL-Cholesterinspiegels im Blut erreicht.
Proteasen
Enzyme, die u.a. Proteine spalten können.
Protein
Eiweiß
S
Schlaganfall (Cerebrovaskuläre Durchblutungsstörung)
Untergang von Gehirnzellen durch plötzliche Minderdurchblutung oder Unterbrechung der Blutzufuhr, meist infolge eines kompletten oder teilweisen Verschlusses eines gehirnversorgenden Gefäßes.
Score-Algorithmus
Score (engl.) = Zahlen-, Punkt- oder Messwert zur Gewichtung von Testergebnissen. Algorithmus – abgeleitet aus dem griechischen arithmos = Zahl – bezeichnet eine Zusammenführung unterschiedlich gewichteter Testergebnisse zu einem Gesamtwert.
Screening
Reihenuntersuchung bei Gesunden, um Krankheiten zu entdecken, bevor Beschwerden auftreten.
T
Triglyzeride
Form von Blutfett. Triglyzeride sind Speicherformen von Körperfett, das später zur Energiegewinnung dient. Bei einem Zuviel können die Fließeigenschaften des Blutes verschlechtert werden und somit zu Durchblutungsstörungen im Herz und Gehirn sowie zu Entzündungen der Bauchspeicheldrüse führen. Zusammen mit niedrigem HDL-Konzentrationen stellen sie ein Risiko für eine Artherosklerose dar. Triglyzeridreiche Lipoproteine sind VLDL (Very Low Density Lipoprotein, aus der Leber freigesetzt) und Chylomikronen (aus dem Dünndarm aufgenommen).
V
VLDL (Very Low Density Lipoprotein)
Ein Lipoprotein von sehr geringer Dichte. Transportiert vor allem Triglyzeride im Blut.
X
Xanthelasmen
Cholesterinablagerungen an den Augenlidern
Xanthom
Fettablagerungen in der Haut in Form von Knötchen oder flächigen Hautveränderungen.